Titelblatt des Adelslexicons (Repro: D. Deubner)








Ist der Hochmeister des Deutschen Ordens Hermann von Salza ein Langensalzaer?


Ausgewählte Beiträge zum Leben Hermann von Salzas - Teil XXVII/6

Im Jahre 1868 erschien in Leipzig Prof. Dr. Ernst Heinrich Kneschke`s "Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon". Den Buchstaben "S" findet man im 8. Band. Dieses Buch liegt digitalisiert bei Google in vollständiger Ansicht vor. Auf der Seite 31 beginnt unter der Überschrift "Salza, Saltza, Salze, Dynasten, Herren v. und Freiherren" der Eintrag für das Adelsgeschlecht derer von Salza. Nach der Erwähnung von einem böhmischen von Salza und einem schwedischen Freiherren von Salza aus dem 18. Jahrhundert, führt Prof. Kneschke weiter aus:

"Nach neueren Forschungen ist das alte thüringische Dynastengeschlecht Salza, dessen Stammsitz Langensalza war und aus welchem Hermann Salza, gest. 1246 [?], 1210 vierter Hochmeister des deutschen Ritterordens in Preussen wurde, von der jetzt noch blühenden Seitenlinie des Stammes Salza zu scheiden. Bekannt ist hinreichend, dass Hermann v. S[alza]. als Hochmeister des deutschen Ordens der Begründer des Christenthums in der Landschaft Preussen wurde, durch grosse Thätigkeit und tapferen, ritterlichen Sinn in seiner hohen Würde sich rühmlichst auszeichnete und zum Glanze und Macht des Ordens vielfach beigetragen hat. Der alte Stamm der Dynasten v. Salza erlosch um 1409 mit Hermann (II.) v. S., die Herrschaft kam an die Landgrafen in Thüringen und später an die Grafen v. Gleichen. Ueber das Wappen des Hochmeisters Hermann v. S. finden sich verschiedene Angaben. Nach Albinus, meissensche Chronik, Cap. 20, S. 672, und Historie der Grafen und Herren v. Werthern, S. 69, führte der Hochmeister Hermann v. Salza ein breites, auf der oberen Seite gekerbtes Bockshorn, oder, wie am letzteren Orte steht, in Roth ein weisses Widderhorn, … Eine andere Hauptlinie des Geschlechts v. Salza aus dem Stammhause dieses Namens unweit Nordhausen, ging im Laufe der Zeit ebenfalls wieder aus, doch hatte sich zugleich mit der thüringischen Linie ein Ast des alten Stammes Salza schon zur Zeit des Hochmeisters v. S. in der Oberlausitz niedergelassen, welcher später, um 1348, auch nach Schlesien kam und sich von da in mehrere andere Länder ausbreitete."

Prof. Kneschke erwähnt ebenfalls die Nordhäuser von Salza. Aber auch er trennt beide Geschlechter und ordnet den Hochmeister des Deutschen Ordens Hermann von Salza zu den Langensalzaer von Salza. Auch er erwähnt das weiße Widderhorn auf rotem Grunde als das Wappen des Hochmeisters Hermann von Salza. Nur das Todesjahr hat Ernst H. Kneschke falsch angegeben. Es muss richtig 1239 heißen.



Dieter Deubner

Bad Langensalza Mai 2010


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